NACHGEDACHT (CD 8)


Nachgedacht

Was ist das Wahre an der Wirklichkeit,
ist es real, worin wir leben?
Das Reich der Phantasie ist wahrlich weit,
Grenzen sind dem Geist dort nicht gegeben.
Sich selbst bewußt, sucht mancher nach dem Sinn.
Das Universum scheint unendlich groß,
von dem ein winzigkleiner Teil ich bin.
Ich frage mich, was soll das Ganze bloß.

Seit Ewigkeiten dehnt das All sich aus,
warum ist es überhaupt entstanden?
Niemand fand bisher den Grund heraus,
obwohl wir viele Götter uns erfanden.
Die Wissenschaft nennt alles Sein Natur,
von der kann man Materie nur begreifen.
Von Geisterwesen gibt es keine Spur,
ein sechster Sinn muss dafür erst noch reifen.

Zum Leben geboren, dann vergehen,
wird danach, wie vorher, nichts mehr sein?
Die Schöpfung kann die Zukunft auch nicht sehen,
mit dieser Frage bleibt der Mensch allein.
Wir sind nur Blätter, die im Wind verwehen,
unglaublich wenig liegt in unsrer Macht.
Wir können unser Dasein nie verstehen.
Ich habe oft darüber nachgedacht.


Du bist der Anfang

Ich fühlte, ich dachte, ich schlief und ich wachte,
´mal war ich traurig, obwohl ich dann lachte.
Es gab keine Antwort auf quälende Fragen,
oft war es schwer, das bißchen Leben zu wagen.
Erlebtes prägte, hatte häufig verletzt.
Als ich dich dann traf, begann erst das Jetzt.

Du bist der Anfang, denn seit ich dich kenne,
ist alles das wichtig, was Leben ich nenne.
Du bist mein Zuhause, mein Weg und mein Ziel.
Um Glück zu empfinden, braucht es nicht viel.

Wie konnte ich sein, bevor es dich gab?
Die Frage schon zeigt, wie lieb ich dich hab´.
Mit dir ist mir möglich, mich fallen zu lassen,
den Sinn alles Seins muß ich nicht mehr erfassen.
Du vereinfachst die Dinge, du machst mir klar,
wie unwichtig selbst Bedeutendes war.

Das Schöne genießen und einfach nur leben,
beides zu können, hast du mir gegeben.
Am Schlimmsten wäre es, einsam zu sein,
mit dir in mir bin ich niemals allein.

Du bist der Anfang, denn seit ich dich kenne,
ist alles das wichtig, was Leben ich nenne.
Du bist mein Zuhause, mein Weg und mein Ziel.
Um Glück zu empfinden, braucht es nicht viel.


Was ist gescheh´n

Hast du die Tage voller Glück mit mir vergessen,
alle Zärtlichkeiten zwischen dir und mir?
Heute tust du so, als wär´ nie ´was gewesen,
doch du warst genau wie ich so sehr dafür.
Alles Schöne hat auch irgendwann ein Ende,
und die Zeit verändert leider manchen Traum,
voller Hoffnung reiche ich dir beide Hände,
doch mein Wunsch, daß du sie nimmst, erfüllt sich kaum.

Was ist gescheh´n, du gehst einfach fort?
Ich kann das nicht versteh´n, und du sagst kein Wort.
Hab´ ich ´was falsch gemacht, ich hab´ es nicht geseh´n.
Nie hätte ich gedacht, du würdest wirklich geh´n.

Immer sehe ich dich vor mir steh´n und lachen,
dabei hast auch du zum Schluß wie ich geweint.
Sag´ mir doch, was soll ich ohne dich nur machen,
die Welt ist kalt für mich, auch wenn die Sonne scheint.
Bestimmt wirst du auch irgendwann einmal verstehen,
was es heißt, du hast den anderen verlor´n.
Es ist nicht leicht, allein den Weg zu gehen,
wir hatten beide doch ´mal Treue uns geschwor´n.

Was ist gescheh´n, du gehst einfach fort?
Ich kann das nicht versteh´n, und du sagst kein Wort.
Hab´ ich ´was falsch gemacht, ich hab´ es nicht geseh´n.
Nie hätte ich gedacht, du würdest wirklich geh´n.

An uns´re Liebe glaubte ich so voller Glück,
ganz allmählich hast du dich von mir entfernt.
Und nun weiß ich, diese Zeit kommt nicht zurück,
ich glaub´, so bitter habe ich noch nie gelernt.
Alle Fehler tun mir leid, die ich gemacht hab´,
die alleine hatten nicht die Schuld daran,
daß nicht reichte, was ich an Liebe dir gab,
gib mir die Möglichkeit, daß ich das ändern kann.

Ein wenig Hoffnung wird noch weiter in mir leben,
daß du irgendwann vielleicht ´mal nach mir schaust.
Diesen Tag, den muß es einfach geben
und sei es nur, weil du ´was von mir brauchst.
Was geschehen ist, das sollten wir vergessen
und gemeinsam es von neuem dann probier´n;
schließlich haben wir uns beide ´mal besessen,
und wir wollten uns doch wirklich nicht verlier´n.

Was ist gescheh´n, du gehst einfach fort?
Ich kann das nicht versteh´n, und du sagst kein Wort.
Hab´ ich ´was falsch gemacht, ich hab´ es nicht geseh´n.
Nie hätte ich gedacht, du würdest wirklich geh´n.


Der Weg als Ziel

Es wurde einfach dir gegeben,
ohne, daß man dich gefragt.
Irgendwann spürst du das Leben;
ich will es, hast du nie gesagt.
Du lerntest, dich zurechtzufinden,
hast die Regeln bald erkannt.
Gemeinsam heißt, sich auch zu binden,
stets allein sein, heißt verbannt.

Muttermilch die erste Nahrung,
geprägt wirst du vom Elternhaus.
Anfangs lernst du aus Erfahrung
von anderen tagein, tagaus.
Doch du willst eigne Wege gehen,
Erkenntnis ist dein ganzes Streben.
Vom tiefen Zweifeln zum Verstehen,
suchst du deinen Weg durchs Leben.

Irgendwann fragt jeder sich,
worin besteht des Lebens Sinn,
aus welchem Grund nur gibt es mich,
der ich wie alle sterblich bin.
Die Antwort wirst du nie erhalten,
grübelst du auch noch soviel,
es wird allein das Schicksal walten,
für dich bleibt nur der Weg als Ziel.


Das satte Leben

Ich lebe mein Leben, genieße die Zeit.
Auch für mich, ist es irgendwann so weit,
daß ich gehen muß, denn meine Zeit ist um,
darum leb´ ich heute, ansonsten wär´ ich dumm.
Riechen, schmecken, fühlen, hören, sehen,
brauche ich beim Durch-das-Leben-gehen.
Ich kann dadurch ein wenig mehr verstehen
von Menschen und dem täglichen Geschehen.

Gefühlvoll ist bunt, stumpfsinnig ist grau.
Ich rieche gern die Haut von meiner Frau,
schmecke die Süße beim Küssen ihres Mundes,
fühle die Wärme beim Streicheln meines Hundes.
Intensiv will ich die Welt erleben,
dafür sind fünf Sinne mir gegeben.
Gestern jung und morgen bin ich alt,
heute leben, morgen kommt schon bald.

Kinder spielen, ich höre sie gern lachen,
seh´ darüber weg, wenn sie Streiche machen.
Sonnenblumenfelder in leuchtend gelber Pracht,
strahlend blauer Himmel, von dem die Sonne lacht.
Farbenvielfalt möchte ich gern sehen,
Feste feiern, die zu schnell vergehen.
Zeitvertreib ist sinnlos und macht matt,
empfindungsreich zu leben macht mich satt.


Politikverdrossen

Mein Land, das ist modern und aufgeklärt,
gleiches Recht gilt hier für jedermann.
Und doch wird manchem Bürger Recht verwährt,
wenn Unrecht einem Reichen nützen kann.
Im Grundgesetz steht, Eigentum verpflichtet!
Diesen Satz, den sollte man jetzt streichen,
nach Besitzstand wird oft nur gewichtet,
Beschlüsse für die Wirtschaft und die Reichen.
Was auch in meinem Heimatland passiert,
politisch bin ich nicht sehr int´ressiert.

Angeblich tätig sind die Volksvertreter,
in freien Wahlen wurden sie gewählt.
Wollten wohl des Grundgesetzes Väter,
daß nur noch Gewinnemachen zählt?
Den Arbeitsplatz kann jeder leicht verlieren.
Mit Steuermitteln auch noch unterstützt,
darf man im Ausland billig produzieren,
was doch nur den Aktionären nützt.
Auch wenn so mancher seinen Job verliert,
politisch bin ich nicht sehr int´ressiert.

Dieser Staat beschert uns ständig Wahlen,
Kommunen, Länder und dann Bundestag.
Im Allgemeinen wählt man in Lokalen,
in denen lieber Bier ich trinken mag.
Dem Bürger wird sein Einfluß vorgegaukelt.
Mit Reklame, von ihm selber finanziert.
Von der Werbung wird er nur verschaukelt.
Sein Volksvertreter grinst ganz ungeniert.
Ob Kanzler oder Kanzlerin uns führt,
politisch bin ich nicht d´ran int´ressiert.

Es läuft so vieles falsch in dieser Welt,
Menschlichkeit und Intellekt zuwider.
Heuchlerisch dreht alles sich ums Geld,
ehrenwert, moralisch und doch bieder.
Für freie Wahlen, gegen Diktatur,
führt die eine Weltmacht jeden Krieg.
Für deren Wirtschaft zählt das Öl doch nur,
millionen Barrel Blut für welchen Sieg?
Egal, was in der weiten Welt passiert,
politisch bin ich nicht sehr int´ressiert.

Wachstum ist das Zauberwort von heute,
die Wirtschaft braucht ein Heer von Konsumenten.
Doch leider gibt es schon zu viele Leute.
Teuer sind Pensionen und auch Renten.
Der Schutz der Umwelt braucht ganz rasch Reformen,
die Erde stöhnt und leidet schon am Klima.
Die meisten Menschen handeln nur nach Normen,
man bleibt dabei, weil immer es so war.
Wir geh´n den Weg, der uns ins Chaos führt,
politikverdrossen und nicht int´ressiert.


Es tut mir leid

Straßen voller Leben, Menschen drängen sich.
bleich sind die Gesichter, Masken nur für mich.
Du hast dich entschieden, willst mich nicht mehr.
Es fällt mir schwer, zu denken, denn mein Kopf ist leer.
Kann ich dich halten, ich weiß es nicht,
darf ich nicht mehr hoffen, sag´ es mir ins Gesicht.

Augen spiegeln Lichter, blenden den Verstand,
stundenlang im Regen bin ich nur gerannt.
Du hast mich verlassen, ich bin allein.
Ein Streit, muß der uns trennen, kann das wirklich sein.
Kraft gibt die Liebe, das glaubte ich,
kraftlos meine Schritte, denn ich vermisse dich.

Schmerzen in der Seele, einsam fühl´ ich mich.
Wo bin ich zu Hause, nirgends ohne dich.
Dunkel vor der Haustür stehst du vor mir.
Die Augen voller Tränen sage ich zu dir:
"Ich hatte Unrecht, es tut mir leid.
Du hast meine Liebe und das für alle Zeit."


Ich werde mit dir alt

Nach vielen, langen Jahren mit Lust und auch mit Leid,
die voll von Leben waren, wird es nun wirklich Zeit,
dir einmal zu beschreiben, was mir an dir gefällt,
was läßt mich bei dir bleiben, was ist es, das mich hält.
Stürmisch war der Anfang, ich war verrückt nach dir,
aufregend war dein Gang, noch heut´ gefällt der mir.
Die Zeiten ändern sich und bringen nicht nur Falten,
und bald unweigerlich gehör´n wir zu den Alten.

Gefühle sind stets wahr, sie können nicht betrügen,
sie sind nur einfach da und werden niemals lügen.
Verändert hab´ ich mich, doch mein Empfinden blieb,
ich fühle tief für dich, hab´ dich noch immer lieb.
Der frühe Reiz vergeht, man ist nicht mehr so wild,
Gemeinsamkeit entsteht, Geborgenheit als Schild.
Das sorgt für Harmonie und steigert das Verständnis.
Streit will man doch nie, kommt spät auch die Erkenntnis.

Mit dir zusammen leben, ich hatte mich entschieden,
mein Wort hab´ ich gegeben, und es ist so geblieben.
Viel liegt an dir allein, du formst die Zweisamkeit,
bringst dich vollkommen ein, vertreibst die Einsamkeit.
Ein Heim bist du für mich, in dem bin ich Zuhaus,
ein Leben ohne dich, das hielte ich nicht aus.
Du bist stets da für mich, das gibt mir festen Halt,
auch darum lieb´ ich dich und werde mit dir alt.


Der Schein des Seins

Es fließt die Zeit, man spürt es nicht,
davor war nur die Ewigkeit,
ohne Masse, ohne Licht,
es herrschte nicht mal Dunkelheit.
Erinnerung bringt das Erleben,
alles war in ihr geschehen.
Auch Morgen wird es etwas geben,
das kann man heute noch nicht sehen.

Ist alles Leben Illusion,
perlenden Momenten gleich?
Vergangenheit die war doch schon,
im Heute liegt des Menschen Reich.
Die Jahre werden stets verrinnen,
niemand weiß, wohin sie gehen.
Fühlt das Jetzt mit allen Sinnen,
nur dadurch kann man es verstehen.

Ereignisse die müssen sein,
fühlbar ist durch sie das Leben.
Die Zukunft ist nur schnöder Schein,
sie kann es ohne Zeit nicht geben.
Wo sie nicht ist, da ist das Nichts,
das unser Universum füllt.
Wir sind nur Kinder allen Lichts,
das unser Dasein hell umhüllt.


Spenderitis

Spende, sei so gut und spende,
das meiste kommt in falsche Hände.
Reicht den Alten kaum die Rente,
spenden trotzdem sie Prozente.
Millionen geben milde Hände
an Vereine und Verbände.
Doch bei vielen sitzen Bosse
mit Großgehalt auf hohem Rosse.
Woanders ist die Nahrung rar,
doch hier gibt´s Sekt und Kaviar.

Ein armes Land in ärgster Not,
den Menschen droht der Hungertod.
Hilfe bringen milde Gaben,
die gern man gibt, wenn Sinn sie haben.
Das Geld versickert wahrlich nie,
es stärkt bei uns die Industrie.
Die Spenden fließen stets zurück
und tragen bei zu unserm Glück,
sind Balsam fürs Sozialgewissen,
dienen sanft als Ruhekissen.

Bei Trockenheit an heißem Ort
werden Brunnen tief gebohrt.
Der Wasserspiegel senkt sich immer,
die nächste Dürre wird noch schlimmer.
Ein kleiner Teil der Spendengelder
erreicht doch nur die kargen Felder.
Der größte Teil wird hier verlebt.
Damit Ihr kräftig weiter gebt,
sieht auf Plakaten und auf Zetteln
man Kinderaugen traurig betteln.

Gesammelt wird von Tür zu Tür.
Was geb´ ich wem und auch wofür?
Kauft vielleicht für seine Ehre
ein Stammesfürst sich Sturmgewehre?
Der Präsident fährt Luxuswagen,
dem Volk knurrt nur der leere Magen.
Es gibt weder Milch, noch Eier,
doch Feuerwerk für jede Feier.
Die Pyrotechnik muß man kaufen,
laßt die Spenden weiter laufen!

Tobt Bürgerkrieg in einem Staat,
so droht Gefahr, wenn Frieden naht.
Panzer, Bomben und Granaten
im Hafen auf Verschiffung warten.
Im Drittland werden sie gebraucht,
damit bei uns der Schornstein raucht.
Kaufen Diktatoren Waffen,
kann die Wirtschaft Reichtum raffen.
Es liegt allein in unsern Händen,
durch Geldnot Kriege zu beenden!


Laßt Frieden sein

Laßt Frieden sein auf dieser Welt,
zu lange schon tobt Krieg.
Ich weiß, wer nichts vom Töten hält,
dem liegt auch nichts am Sieg.
Warum höhnt Ihr dem Leben
und frönt nur Haß und Leid?
Wer hat euch Grund gegeben,
daß Ihr so grausam seid?

Soldaten müssen sterben
in Rauch und Pulverdampf.
Sie steh´n als Ritters Erben
nicht mehr zu zweit im Kampf.
Die Technik macht das Morden
mit Überschall und Gas,
und Menschen kriegen Orden,
ich frage mich, für was?

Nicht nur im Nahen Osten
sind Brennpunkte der Welt.
Soldaten stehen Posten,
bis Mörderhand sie fällt.
Wann wird der Mensch verstehen,
daß er ins Chaos sinkt,
wann wird den Weg er gehen,
der ihm den Frieden bringt?!


Das fallende Blatt

Ich sehe das fallende Blatt
vom Winde sachte bewegt,
ich sehe, wie düster und matt
ein grauer Schleier sich legt
über Städte, Felder und Bäume,
über Menschen, Tiere und Träume.

Ich sehe die Sonne verbluten
in des Himmels grauen Wogen,
ich sehe der Weiden Ruten
verdorren, um den Sommer betrogen.
Die Knospen sind alle noch dicht,
sie bekamen zum Blühen kein Licht.

Ich sehe die Menschen hasten
blind aneinander vorbei.
Gebeugt unter drohenden Lasten,
kann niemand hören den Schrei,
der stumm dem Leben entspringt,
das lang´ mit dem Tode schon ringt.

Ich sehe die Tränen im Regen,
die das Lachen langsam ertränken.
Auf dunklen, schlammigen Wegen
wird es schwer, Gedanken zu denken,
die das Sein mit Leben erfüllen
und den Sinn des Ganzen enthüllen.


Mehr Freiheit wolltest du finden

Immer sah´ ich dich vor mir steh´n,
fragte mich dauernd, wie
konnte das zu Ende geh´n,
ich versteh´ das nie.
Beide waren wir glücklich,
du und ich allein,
doch dann war dir nicht mehr wichtig,
allein mit mir zu sein.
Du wolltest einfach mehr Freiheit,
das sagtest du zu mir.
Das ging mir doch zu weit,
ich sagte, nimm sie dir.

Schmerzhaft ist die Erinnerung,
ewig lang schien die Zeit.
Ich war voll Verbitterung,
tat mir selber leid.
Einsam war nun mein Leben,
du warst stets in mir.
Ich hätte alles gegeben,
nochmal von vorn mit dir.
Die Sehnsucht in meinem Herzen,
die brannte täglich mehr.
Dies´ Leben voller Schmerzen
fiel mir unendlich schwer.

Lange währte die Einsamkeit,
ich hatte keine Wahl,
endlich wieder Heiterkeit,
Schluß mit dieser Qual.
Du bist zu mir gekommen,
dafür dank´ ich dir.
In den Arm hab` ich dich genommen,
dir ging es doch wie mir.
Mehr Freiheit wolltest du finden,
doch hattest du kein Glück,
bereit, dich nun zu binden,
kamst du zu mir zurück.


Nur auf Zeit

Ein junger Mensch voll Saft und Kraft,
vor ihm liegt sein ganzes Leben,
es gibt fast nichts, das er nicht schafft,
schöpft alles aus, was ihm gegeben.
Verlässt schon früh das Elternhaus,
weiß noch gar nicht, was er will,
probiert mal dies, mal jenes aus,
schießt dabei leicht auch übers Ziel.

Die Sturm- und Drangzeit ist vorbei,
geregelter vergeht der Tag.
In seinem Tun nicht mehr so frei,
nimmt er auch hin, was er nicht mag.
Die Jugendzeit voll Übermut,
fühlt nun Zwänge, die ihn binden.
Die Freizeit wird zum höchsten Gut,
in der kann zu sich selbst er finden.

Die besten Jahre sind vorbei,
das Alter zeigt ihm sein Gesicht.
Fast täglich nervt das Einerlei,
gesund zu bleiben, geht oft nicht.
Krankheit macht das Dasein schwer,
Genesen kostet Kraft und Zeit.
Viel Freude gibt es jetzt nicht mehr.
Der Schluss des Lebens ist nicht weit.

Genießt den Tag, so gut es geht,
empfindet Leben als ein Fest.
Ein andrer Wind im Alter weht,
der uns eiskalt merken lässt,
die Kraft der Jugend ist dahin,
kurz ist doch des Menschen Leben.
Erfüllt hat es wohl seinen Sinn,
es ist uns nur auf Zeit gegeben.


Dummheit, Gier und Egoismus

Warum haben viele Menschen einen Schatten, wenn sie kuren,
warum sprechen Bayern bayrisch und sind stolz auf ihre Uhren,
warum gibt es heut´ noch Adel, blaues Blut gibt es doch nicht,
warum geh´n bei jedem Streit so viele Leute vor Gericht?

Jeder weiß, die Wälder sterben wegen Brand und saurem Regen,
jeder weiß, für das Verhüten gibt der Papst nie seinen Segen,
jeder weiß, Gewinne steigen, schmeißt man Mitarbeiter ´raus,
jeder weiß, bei Neo-Nazis sind die Haare meist nicht kraus.

Ich versteh´ nicht, Kinder hungern, doch der Staat kauft ständig Waffen,
ich versteh´ nicht, wenn die Leute, statt zu helfen, störend gaffen,
ich versteh´ nicht, daß Gewählte sehr oft die Versprechen brechen,
ich versteh´ nicht, zahlt für Reiche nur der kleine Mann die Zechen.

Will der Mensch die Welt verbessern, braucht er dafür erst den Willen.
Gegen Dummheit, Gier und Egoismus helfen keine Pillen!

Es ist Zufall, bist du Moslem, Buddhist, Hindu oder Christ,
es ist Zufall, ob du Ami oder Afrikaner bist,
es ist Zufall, ist dein Land demokratisch und modern,
es ist Zufall, hast du Frauen oder aber Männer gern.

Es ist wahr, daß man nur lebt, um dann irgendwann zu sterben,
es ist wahr, daß die Reichen ihren Reichtum meistens erben,
es ist wahr, daß in Kriegen Zivilisten Opfer sind,
es ist wahr, wir sterben aus, kriegt jede Frau nur noch ein Kind.

Es ist dumm, mit Pyrotechnik unsre Umwelt zu belasten,
es ist dumm, mit schwerem Bleifuß durch die Landschaft nur zu hasten,
es ist dumm, wenn man nicht merkt, wie die Medien uns lenken,
es ist dumm von mir, zu glauben, dieses Lied gibt ´was zu denken.

Will der Mensch die Welt verbessern, braucht er dafür erst den Willen.
Gegen Dummheit, Gier und Egoismus helfen keine Pillen!


Damit wir endlich leben

Wir hassen alles Böse und die Grausamkeit,
der Krieg vereinigt beides und bringt Not.
Für ungezählte Menschen sät er Tod und Leid,
viele Kinder haben nicht ihr täglich Brot.
Und große Augen blicken stumm uns an.
Wann kommt die Menschheit endlich zur Vernunft,
sag´, wann kommt die Menschheit endlich zur Vernunft,
sag´ wann, ja, wann?!
Wer hat die Stirn, zu sagen, es muß sein?
Warum erschlägst du deinen Bruder Abel, Kain?
Was geben Reichtum, Ruhm und Macht,
daß so viele Menschen danach streben?
Der Krieg tobt grausam in der Menschheit Nacht,
es werde Tag, damit wir endlich leben.

Blut bringt nur Blut und junge Männer sterben als Soldaten,
sie schworen, treu dem Vaterland zu dienen.
Doch hatten Kriege jemals Sinn oder wurden sie verraten
von Menschen, die für uns die Besten schienen, warum?
Ein junges Leben endet sinnlos auf dem Feld,
millionenfacher Mord durch alle Zeit in aller Welt,
ja, millionenfacher Mord durch alle Zeit in aller Welt,
ja, Mord ist Krieg!
Wer hat die Stirn, zu sagen, es muß sein?
Warum erschlägst du deinen Bruder Abel, Kain?
Was geben Reichtum, Ruhm und Macht,
daß so viele Menschen danach streben?
Der Krieg tobt grausam in der Menschheit Nacht,
es werde Tag, damit wir endlich leben.


Phantasie und Einsamkeit

Tief in mir erklang ein Lied
von Wirklichkeit und Phantasie.
Ich fragte nach dem Unterschied,
doch eine Antwort fand ich nie.
Der Geist soll über allem schweben,
mit Möglichkeiten ohne Normen.
Gedanklich kann ich solch ein Leben
nur nach meinem Willen formen.
Der Preis dafür ist Einsamkeit,
- in ihr lebt völlig frei der Geist,
mit grenzenloser Leichtigkeit, -
in der man nur alleine reist.

Angst verleidet jenen Schritt,
den ich dafür gehen muß.
Dieses Fühlen soll nicht mit,
es wäre Leiden bis zum Schluß.
Die Liebe gibt mir meine Kraft,
erhält Verläßlichkeit in mir.
Nicht ein Gedanke in mir schafft,
den Weg zu nehmen, weg von dir.
Was wäre, wenn, gibt keinen Sinn,
nur Phantasie spielt diesen Streich.
Ich fühl´, daß ich nicht einsam bin,
gewollt zu sein, macht wahrlich reich.


Man wird es sehen

Was erwarte ich von meinem Leben,
diese Frage stellte ich mir nicht.
Erst als das Schicksal Schläge mir gegeben,
grub sich die Antwort faltig ins Gesicht.
Nach den unbegrenzten Möglichkeiten
gibt es jede Art von Widerstand.
Und dachte ich, es gäbe Ewigkeiten,
hab´ bald ich meine Endlichkeit erkannt.
Erfolg und Anerkennung waren wichtig,
hatten einen hohen Stellenwert.
Stets danach zu streben, das schien richtig,
zu sein des Lebens wegen, wohl verkehrt.
Die meiste Zeit verbringt der Mensch mit Warten,
worauf nur, das erschließt sich ihm doch nie.
Und hat er auch die allerbesten Karten,
der Zufall hält den Trumpf der Ironie.

Am besten läßt man einfach alles laufen,
entscheidet sich an jedem Morgen neu.
Kein Ratschlag nützt, nichts kann ich dafür kaufen,
heut´ mach´ ich falsch, was morgen ich bereu´.
Ängstlichkeit wird Tatkraft stets beschneiden,
dem Mutigen allein gehört die Welt.
Jeder Mensch muß täglich sich entscheiden,
wie wichtig ist mir, was man von mir hält.
Wirst du ganz am Schluß noch bei mir sein?
Warum muß ich als freier Mann das fragen?
Nur aus Liebe bin ich nicht allein.
Gemeinsam ist es leichter, zu ertragen,
was tagtäglich in der Welt passiert.
Mit dir zusammen darf die Zeit vergehen,
auch, wenn am Schluß das Leben sich verliert.
Hat sich der Weg gelohnt? - Man wird es sehen.


Die Krone der Schöpfung

Der Mensch ist stolz, denn er ist sich bewußt,
vernunftbegabt, voll Neugier und voll Lust.
Der Schöpfung Krone wähnt er, längst zu sein,
instinktgesteuert ist das Tier allein.
Ich frage mich, wo war denn sein Verstand,
wenn nur mit Krieg er oft die Lösung fand.
Stets heiligten die Mittel jeden Zweck,
nahm lustvoll er dem andern etwas weg.

Das Tier lebt so, als gäbe es kein Morgen,
der Mensch denkt nach und macht sich dauernd Sorgen.
Abstrakt und rational, so kann er denken,
glaubt doch, daß Götter nur sein Schicksal lenken.
Ich frage mich, wer hat denn Schuld daran,
wenn jemand einen Brudermord getan.
Verbrechen wächst aus niederem Motiv;
war einfach nur des Täters Weltbild schief?

Der Mensch macht sich die Erde untertan,
führt Krieg mit der Natur in seinem Wahn.
Dabei hat er bis heute nicht erkannt,
an sich legt er zerstörend seine Hand.
Ich frage mich, was sollen die Allüren,
wohin kann ständig wachsen denn nur führen?
Ganz sicher wird die Erde bald zu klein
und irgendwann dann ohne Menschen sein.


Herbstzeit

Die Tage werden täglich kürzer,
vorüber ist die Sommerzeit.
Das Licht tanzt fahl auf bunten Blättern,
herbstlich wird des Waldes Kleid.
In Schwärmen fliegen Vögel fort,
über Hügel gelb geschwungen.
Ein scharfer Wind begann zu wehen,
das Kinderlachen ist verklungen.

Seltsam gedrückt erscheint die Stimmung,
gedankenschwer in kühler Luft.
Feucht und fröstelnd kann man hören,
wie der Herbst vernehmlich ruft.
Dem frühen Zwielicht weicht die Sonne,
grau wird der bunte Blätterwald.
Aus trüben Wolken fällt der Regen,
der Abend ist empfindlich kalt.

Die Sträucher sind recht tief geduckt,
betropfte Zweige hängen schwer.
Der Waldrand ist ein schwarzer Streifen,
den Baum allein sieht man nicht mehr.
Bleich und schwach blickt nun der Mond,
er kann die Landschaft kaum erhellen,
wo sonst so licht die Hügel lagen,
schwingen sich nur dunkle Wellen.

Längst ist die Ernte eingebracht
und winterfest ist auch der Garten.
Die dunkle Jahreszeit beginnt,
der Winter läßt schon auf sich warten.
Besinnlich werden die Gedanken,
des Sommers Fülle ist vergangen.
Nun erwacht in vielen Herzen
nach Licht und Wärme das Verlangen.