Erfahrungen (CD 3, LIEDER 23-32)


Dann gib sie zurück


Sieh nur nach vorn, nicht zurück,
geh´ deinen Weg, suche das Glück.
Nutze Erfahrung, dann lernst du noch mehr,
alles, was du jetzt kannst, kommt nicht von ungefähr.
Genieße deine Neugier, geh´ fröhlich in den Tag,
dann schaffst du vieles weg, was grad noch vor dir lag.
Nur ein Leben, mehr hast du nicht,
erkenne dich selber in Schatten und Licht.


Gleichgültigkeit ist nicht gut,
mische dich ein, habe den Mut.
Willst du ´was verändern, pack´ es einfach an.
Lerne zu erkennen, was man nicht ändern kann.
Du wirst viel erleben, was dich reifer macht.
Das meiste fällt doch leicht, wenn man dabei lacht.
Nur die Liebe brauchst du zum Glück,
hast du sie gefunden, dann gib sie zurück.


Das schwarze Schaf


Im Fernseh´n läuft der Quotenhit,
wetten, daß - ich schau nicht mit.
Kostet Werbung auch Millionen,
wird sich bei mir nicht lohnen.
Manchmal, bevor ich schlafe,
seh´ ich ´ne Herde grauer Schafe,
zu denen will ich niemals zählen,
will meinen Weg alleine wählen.


Die Zeitung les´ ich jeden Tag,
obwohl ich oft nicht glauben mag,
was die Journaille so berichtet,
denn allzuviel ist nur erdichtet.
Außerdem ist mir egal,
was Institute vor der Wahl
an Prognosen von sich geben,
mit dem Ergebnis muß ich leben.


Der irre Kampf um Macht und Geld
diktiert die Politik der Welt.
Motive werden meist verdeckt,
weil wahre Absicht nur erschreckt.
Lebt Mittelmaß in einem Land,
regiert sich das mit leichter Hand;
satte Menschen kann man lenken,
ein voller Bauch vergißt das Denken.


Mit der dumpfen, grauen Masse
macht die Wirtschaft kräftig Kasse.
Stets das Beste von den Leuten
will der Handel sich erbeuten.
Deshalb lullt die Werbung ein,
kritisch Denken soll nicht sein.
Leg´ ich mich abends dann zum Schlaf,
fühl´ ich mich gut als schwarzes Schaf.


Die Liebe hilft immer


Mehr als du hast, wirst du selten bekommen,
denke daran, wie gut es dir geht.
Noch hat das Schicksal dir nichts weggenommen,
und der Wind hat dir in´s Gesicht nie geweht.
Du lebst in dem Glück, das dir widerfährt,
sei dankbar und hoffe, daß ewig es währt.


Freunde für´s Leben sind leider sehr selten,
fast jeder denkt doch zuerst ´mal an sich.
Kommt dann die Prüfung, kann immer nur gelten,
nur die Tat zählt, Worte sind wertlos für dich.
Enttäuschung verletzt, hat Kraft dir geraubt,
du warst dir ganz sicher, hast das nicht geglaubt.


Lebe im Jetzt, aber denk´ auch an Morgen,
denn dann ist Heute als Gestern vorbei.
Noch bist du ohne dich quälende Sorgen,
und du glaubst, daß das für dich immer so sei.
Sicher ist nur, das lehrt dich die Zeit,
die Liebe hilft immer bei Kummer und Leid.


Urlaub ist die schönste Zeit


Mir geht´s nicht gut, ich seh´ mies aus,
im Urlaub bin ich grad gewesen.
Total erschöpft bin ich Zuhaus,
muß vom Erholen nun genesen.
Fast alle Leute, die verreisten,
schwärmen von den schönen Tagen,
doch ich kann, anders als die meisten,
über Urlaubsstreß nur klagen.


Schon in aller Herrgottsfrühe,
stundenlang noch vor dem Wecken,
kämpfte ich mit größter Mühe
mich aus den warmen, weichen Decken.
Das Frühstück lief nur nebenher,
lauwarm geduscht im Schnelldurchgang.
In die Koffer mußte mehr,
als nur der halbe Kleiderschrank.


Urlaub ist die schönste Zeit,
weil er uns viel Freude macht,
und ist der nächste noch so weit,
wird heute schon an ihn gedacht.


Das Auto war schnell proppenvoll,
der Hundekorb kam auf das Dach.
Waldi fand das gar nicht toll,
er war noch gar nicht richtig wach.
Nach vielen Pausen, vielen Stunden,
endlich dann am Urlaubsort.
Das Ferienhaus sehr spät gefunden,
Waldis Korb war leider fort.


Seit Tagen kalt und Nieselregen,
scharfer Wind fegt um das Haus,
trotzdem muß ich mich bewegen,
der arme Hund muß schließlich raus.
Leider nichts mit langem Schlafen,
auch sind die Betten viel zu weich,
also früh zum Kutterhafen,
im Friesennerz zum Nordseedeich.


Urlaub ist die schönste Zeit,
weil er uns viel Freude macht,
und ist der nächste noch so weit,
wird heute schon an ihn gedacht.


Im ganzen Haus nur nasse Sachen,
die Nase fing zu laufen an,
uns war gar nicht mehr zum Lachen,
manches Schnäpschen half uns dann.
Innen warm und außen naß,
dazu hat doch niemand Lust,
wir wollten nur ein wenig Spaß
und hatten vierzehn Tage Frust.


Bequem sind nur die eignen Betten,
drum plane ich fürs nächste Jahr,
darauf würde ich jetzt wetten,
daß ich nicht in Urlaub fahr´.
Zuhause ist es doch am besten,
man spart die lange Reise gern,
nimmt teil an manchen Heimatfesten,
Urlaubsstreß - unendlich fern.


Urlaub ist die schönste Zeit,
weil er uns viel Freude macht,
und ist der nächste noch so weit,
wird heute schon an ihn gedacht.


Für den du alles bist


Nie wollte ich, nie wollte ich
jemandem vertrauen, das wollte ich nicht.
Enttäuschungen im Leben
hat es zuviel gegeben,
doch habe ich erfahren,
Schmerz und Kummer waren
Erlebnisse von Wert
und darum nicht verkehrt.


Aus Schaden wird man klug, aus Schaden wird man klug,
irgendwann hat jeder bestimmt einmal genug.
Bitter sind die Lehren,
die man durchleben muß.
Man kann sich oft nicht wehren,
empfindet tiefen Frust.
Auch wenn man es nicht merkt,
man wird dadurch gestärkt.


Du bist nicht allein, du bist nicht allein,
irgendjemand will sicher bei dir sein.
Du mußt ihn nur finden,
bereit, dich fest zu binden
Hast du ihn dann getroffen,
kannst du nur noch offen,
daß dieser Mensch der ist,
für den du alles bist.


Morgens im Wald


Von den Blättern tropft der Regen,
kühl und feucht ist noch die Luft,
der Fuß versinkt auf nassen Wegen,
tief atme ich des Waldes Duft.
Ein Sonnenstrahl bricht durch die Zweige
und hellt die bunten Farben auf.
Das Grau der Nacht geht nun zur Neige,
der neue Tag nimmt seinen Lauf.


Ich schreite ruhig am Bach entlang,
derweil die letzten Schatten weichen.
Es wird nun Tag auf meinem Gang
im Wald aus Buchen, Erlen, Eichen.
Allmählich wird der Himmel blau,
durchs Blätterdach zeigt er sein Licht,
der Wind weht sanft, die Luft wird lau
und trocknet langsam mein Gesicht.


Im Bachbett plätscherts silberklar,
spielerisch die Fische springen,
wo still und dunkel es grad´ war,
beginnen Vögel hell zu singen.
Kein Ziel ist wirklich mir bewußt,
auch folge ich jetzt keiner Spur,
allein der Weg ist mir schon Lust,
er zeigt die Schönheit der Natur.


Weit öffnet eine Lichtung sich,
hoch bewölbt vom Blätterdach;
dort ist es kühl, es fröstelt mich,
doch alle Sinne sind nun wach.
Dann strebe ich nach Haus zurück,
mein Hund läuft freudig vor mir her,
ich fühl´ mich wohl, empfinde Glück,
genieß´ des Tages Wiederkehr.


Mehr Freiheit wolltest du finden


Immer sah´ ich dich vor mir steh´n,
fragte mich dauernd, wie
konnte das zu Ende geh´n,
ich versteh´ das nie.
Beide waren wir glücklich,
du und ich allein,
doch dann war dir nicht mehr wichtig,
allein mit mir zu sein.
Du wolltest einfach mehr Freiheit,
das sagtest du zu mir.
Das ging mir doch zu weit,
ich sagte, nimm sie dir.


Schmerzhaft ist die Erinnerung,
ewig lang schien die Zeit.
Ich war voll Verbitterung,
tat mir selber leid.
Einsam war nun mein Leben,
du warst stets in mir.
Ich hätte alles gegeben,
nochmal von vorn mit dir.
Die Sehnsucht in meinem Herzen,
die brannte täglich mehr.
Dies´ Leben voller Schmerzen
fiel mir unendlich schwer.

Lange währte die Einsamkeit,
ich hatte keine Wahl,
endlich wieder Heiterkeit,
Schluß mit dieser Qual.
Du bist zu mir gekommen,
dafür dank´ ich dir.
In den Arm hab` ich dich genommen,
dir ging es doch wie mir.
Mehr Freiheit wolltest du finden,
doch hattest du kein Glück,
bereit, dich nun zu binden,
kamst du zu mir zurück.


Das Lied von der Kursk


Die "Kursk", ein riesengroßer Wal,
modernste Technik, Reaktoren,
die Hülle aus Titan und Stahl,
Torpedos drohten aus zwölf Rohren.
Einer hat den Rumpf zerfetzt,
in den das kalte Wasser lief,
mit hundertachtzehn Mann besetzt
und über hundert Meter tief.
Das U-Boot liegt zum Sterben wund,
vom eisigkalten Meer umschlungen,
in der Barents-See auf Grund,
nicht Luft genug für alle Lungen.
Tot ist schon mancher Kamerad,
die Explosion hat ihn zerrissen,
doch ob für uns noch Hilfe naht?
Wir harren aus im Ungewissen.


Angst frißt das Herz in knapper Luft,
die Tiefe hält uns kalt gefangen,
Titan und Stahl als uns´re Gruft?
Die Hoffnung wächst, es weicht das Bangen,
zum Leben drängt erneut der Wille,
ganz nah´ scheint doch die Rettung schon,
denn endlich dringt durch Todesstille
wie Glockenschlag ein dumpfer Ton.
Der Funker lauscht, dann spricht er aus:
"Es klopft von außen an das Boot:
Haltet noch aus, wir hol´n euch ´raus!"
Die Hoffnung keimt aus tiefster Not.
Den Hammer hebt der Kommandant,
er muß den Helfern Zeichen geben,
dann schlägt er kräftig an die Wand,
im Sarg aus Stahl gibt es noch Leben!


Wie Ewigkeiten sind Sekunden,
wir kauern in der Dunkelheit.
Nach Tagen hat man uns gefunden,
nun ist die Rettung nicht mehr weit.
Wir wissen, wir sind nicht allein,
Rußland läßt im Stich uns nicht.
Durch Schleusen dringt ins Boot man ein
und bringt uns alle hoch zum Licht.
Jedoch das Boot liegt stark geneigt,
die Rettungsglocke haftet nicht,
doch jeder Ton von außen zeigt,
man tut verzweifelt seine Pflicht.
Der Panik muß die Hoffnung weichen,
zum Atmen reicht nicht mehr die Luft,
die Retter finden nur noch Leichen,
Titan und Stahl als kalte Gruft.


Damit wir endlich leben


Wir hassen alles Böse und die Grausamkeit,
der Krieg vereinigt beides und bringt Not.
Für ungezählte Menschen sät er Tod und Leid,
viele Kinder haben nicht ihr täglich Brot.
Und große Augen blicken stumm uns an.
Wann kommt die Menschheit endlich zur Vernunft,
sag´, wann kommt die Menschheit endlich zur Vernunft,
sag´ wann, ja, wann?!
Wer hat die Stirn, zu sagen, es muß sein?
Warum erschlägst du deinen Bruder Abel, Kain?
Was geben Reichtum, Ruhm und Macht,
daß so viele Menschen danach streben?
Der Krieg tobt grausam in der Menschheit Nacht,
es werde Tag, damit wir endlich leben.


Blut bringt nur Blut und junge Männer sterben als Soldaten,
sie schworen, treu dem Vaterland zu dienen.
Doch hatten Kriege jemals Sinn oder wurden sie verraten
von Menschen, die für uns die Besten schienen, warum?
Ein junges Leben endet sinnlos auf dem Feld,
millionenfacher Mord durch alle Zeit in aller Welt,
ja, millionenfacher Mord durch alle Zeit in aller Welt,
ja, Mord ist Krieg!
Wer hat die Stirn, zu sagen, es muß sein?
Warum erschlägst du deinen Bruder Abel, Kain?
Was geben Reichtum, Ruhm und Macht,
daß so viele Menschen danach streben?
Der Krieg tobt grausam in der Menschheit Nacht,
es werde Tag, damit wir endlich leben.


Frei sich entscheiden


Wie Aktien im Leben, heute hoch, morgen tief,
so läuft es eben, oft richtig, ´mal schief.
Manchmal fühl´ ich mich schlecht, mir geht es nicht gut,
niemand macht es mir recht, alles bringt mich in Wut.
Das Auf und das Nieder, sehr viel tun, dann nichts machen.
Oft singe ich Lieder voll Tränen, voll Lachen.


Ich kann gut verstehen, daß, wer dauernd aneckt,
beim Insichgehen seine Wunden sich leckt.
Fühlen und Denken, ob man gibt oder nimmt,
kann selber man lenken, ist etwa alles bestimmt?
Ist man schicksalsergeben, entscheidet man nicht,
dann sieht man das Leben nicht im richtigen Licht.


Will er Herr oder Knecht sein, jeder Mensch steht einmal
für sich ganz allein vor dieser Wahl.
Völlig frei sich entscheiden, das geht oftmals nicht,
bei Glück und bei Leiden hat die Liebe Gewicht.
Sie läßt sich nicht zwingen, das Gefühl nur allein
kann Liebe dir bringen, doch bereit mußt du sein.